Dienstag, 18. Oktober 2011

Veganes Österreich... Salzburg, Klopeiner See, Klagenfurt

Viele von euch wissen es: Als Veganer unterwegs zu sein kann ganz schon anstrengend sein, wenn einen Pommes und Salat auf die Dauer nicht zufriedenstellen. Auf der anderen Seite macht es einen Riesenspaß, vorher zu recherchieren, wo man denn wohl anständig verköstigt wird und vor Ort eine Stadt oder ein Land unter diesem Gesichtspunkt zu entdecken.

Mein Freund und ich waren für 2 Tage in Salzburg und für 7 Tage in Kärnten am Klopeiner See (mit einem Abstecher nach Klagenfurt). Wo und wie wir gegessen haben erfahrt ihr: Jetzt!


Salzburg

Erst einmal vorab: Salzburg ist wunderschön. Bergig, weiß und grün, historisch, touristisch, aber immer liebenswert. So habe ich es erlebt. Was ich vermisste war Mozart. Ich erwartete als Mozart verkleidete Schauspieler, Streichquartette an jeder Straßenecke, Musik in allen Gassen, aber weit gefehlt. Das einzig ewig Präsente sind Mozartkugeln in rot-goldenem Gewand, die einem überall angeboten werden - dabei sind dies noch nicht einmal die Echten. Die gibt es nämlich nur bei der Konditorei Fürst; nach Auskunft einer Verkäuferin ohne jegliche tierische Inhaltsstoffe. Mmhh...

Vegan essen kann man in Salzburg vor allem in zwei Lokalen. Zum einen waren wir im Café Heart of Joy. Dieses vegetarische Café bietet auch vegane Speisen und alle Kaffeevarianten auch mit Pflanzenmilch an. Der Innenraum ist rauchfrei und einfach zum Wohlfühlen. Abends verschlug es uns dann in das Spicy Spices, das leider keine eigene Homepage hat, so dass ich zu der Seite "Veg in Salzburg" verlinke. Dort findet ihr auch noch weitere, von uns nicht getestete Essmöglichkeiten in Salzburg. Das Spicy Spices ist ein kleines indisches vegetarisches Lokal mit vegan ausgezeichneten Gerichten auf der Karte. Probiert die Frühlingsrollen zusammen mit den Pickles - sehr sehr lecker (nach den Pickles sind wir fast süchtig geworden...).

Klopeiner See

Klopeiner See? Nie gehört. So ging es mir zumindest, als ich anfing zu recherchieren. Aufmerksam geworden auf den angeblich wärmsten Badesee Europas bin ich über die vegane Pension mit Restaurant Loving Hut. Diese gehört zur Loving Hut International Company, die weltweit dutzende Restaurants betreiben. Der Klopeiner See liegt in Kärnten, am Fuße der Karawanken, an der Grenze zu Slowenien. Der See machte seinem Ruf alle Ehre, denn an unserem Ankunftstag waren wir noch baden, bei 21°C Wassertemperatur. Ein Traum.
Die Pension Loving Hut ist modern und trotzdem gemütlich eingerichtet. Die Zimmer sind für eine Woche Aufenthalt groß genug, darüber hinaus würde ich mir aber fast eine Ferienwohnung wünschen. Alles ist komplett tierproduktfrei, keine Daunen, kein Leder. Die Speisen im Restaurant sind sehr abwechslungsreich, und es ist einfach toll, alles von der Speisekarte bestellen zu können, ohne nachfragen zu müssen. Probiert die Schoko-Mousse-Torte, wenn ihr da seid - himmlisch. Einziger kleiner Kritikpunkt: Die Loving Hut-Kette ist der religiösen Gruppierung Supreme Master Ching Hai sehr nah, und das merkt man. Die Fernsehbeiträge im Restaurant kann man fast nicht umgehen, und auch in der Pension sind viele Kunstwerke von der Meisterin. Das ist am Anfang sehr interessant, nach einer Weile aber habe ich mir ein wenig mehr ideologische Neutralität gewünscht. Das tolle Essen und die Atmosphäre machen das aber mehr als wett!

Klagenfurt

Noch so ein Ort, an den man nicht jeden Tag kommt. Schlechtes Wetter veranlasste uns, mit dem Auto in das etwa 20 km entfernte Klagenfurt zu fahren und einen kleinen Stadtbummel zu machen. Bei der Einfahrt in den Ort dachte ich noch: "Ich wünsche mir, dass wir ein Café finden, in dem es auch Pflanzenmilch gibt!" Es gibt Tage, da glaube auch ich, ohne guten Milchkaffee könne der Tag nicht mehr gerettet werden. Und, meine Fee hatte wohl heute einen guten Tag: Wir stolperten über das Café Como, das nicht nur ein "modernes Wohlfühlambiente" bietet, wie das Café sich selbst beschreibt, sondern auch alle Kaffeevariationen mit Sojamilch anbietet. Ich finde das schon etwas Besonderes, denn in meiner Heimatstadt Mainz kann man die Cafés, die auch Sojamilch anbieten, an einer halben Hand abzählen. Also solltet ihr zufällig mal in Klagenfurt sein, wisst ihr jetzt, wo ihr einen tollen Cappuccino bekommt!

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